Vorschriften zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs
Um die Gerechtigkeit zwischen Online-Handelsgiganten und unabhängigen Buchhandlungen wiederherzustellen, hat Frankreich beschlossen, neue Regelungen zu den Versandkosten für Buchbestellungen einzuführen. Ab sofort profitieren nur noch Bestellungen über 35 € von reduzierten Versandkosten.
Diese Verordnung, die am 7. Oktober 2023 in Kraft tritt, legt einen Mindestbetrag der Versandkosten auf 0,01 € fest.
Die Auswirkungen auf Amazon Prime-Nutzer
Bisher erhielten Amazon Prime-Abonnenten kostenlosen Versand für Bücher, was einer der Hauptvorteile dieses Abonnements war. Allerdings müssen Amazon-Prime-Mitglieder mit den neuen Regelungen künftig Versandkosten für ihre Buchkäufe bezahlen.
Diese Entscheidung könnte insbesondere nach den jüngsten Preiserhöhungen zu einem Abonnentenverlust für Amazon führen.
Die Reaktion von Amazon und Fnac
Angesichts dieser Maßnahme reagierten Unternehmen wie Amazon und Fnac mit der Anwendung der zulässigen Mindestversandkosten, d. h. 0,01 €. Dies betrifft jedoch nur Bestellungen über 35 €.
Für Bestellungen unter 35 € wird auf den wichtigsten Online-Plattformen nun eine Mindestversandgebühr von 3 € erhoben. Durch diese Änderung sollen die Angebote lokaler Buchhandlungen im Vergleich zum Online-Kauf wettbewerbsfähiger werden.
Die Argumente von Amazon zur Rechtfertigung der kostenlosen Lieferung von Büchern
Seit Beginn der Diskussionen über die Kosten für die Lieferung von Büchern hat Amazon stets betont, dass kostenlose Lieferungen zumindest teilweise dazu beitragen, das Fehlen lokaler Buchhandlungen in bestimmten ländlichen Gebieten oder Gegenden, in denen diese Art von Geschäften fehlt, auszugleichen.
Das Ende der kostenlosen Buchversandkosten könnte daher Auswirkungen auf diese ohnehin benachteiligten Gebiete haben.
Die Zukunft unabhängiger Buchhandlungen und des Buchmarktes
- Bessere Gerechtigkeit zwischen großen Plattformen und kleinen lokalen Unternehmen: Bisher konnten Giganten wie Amazon lokale Buchhandlungen durch attraktive Lieferkosten in Schwierigkeiten bringen, doch mit der neuen Maßnahme wird dies nicht mehr der Fall sein.
- Verbraucher neigen möglicherweise eher dazu, lokale Unternehmen zu unterstützen: Angesichts ähnlicher Lieferkosten wenden sich einige Käufer möglicherweise lieber an unabhängige Buchhändler, anstatt über Online-Plattformen zu gehen.
- Ungewisse Auswirkungen auf den Online-Verkauf von Büchern: Diese Maßnahme könnte den lokalen Handel fördern, aber auch Verbraucher dazu ermutigen, sich anderen Medien (digitale Bücher, Hörbücher usw.) zuzuwenden oder ihre Einkäufe zu gruppieren, um die Schwelle von € zu erreichen 35 und profitieren Sie von reduzierten Versandkosten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die neuen Regelungen zu den Versandkosten für Buchbestellungen in Frankreich darauf abzielen, unabhängige Buchhandlungen zu schützen und einen faireren Wettbewerb zu fördern. Ob sich diese Maßnahmen wirklich positiv auf den Buchmarkt und die kleinen Unternehmen vor Ort auswirken werden, wird sich jedoch erst mit der Zeit zeigen.